Über uns
Mit dem letzten Öffnungstag für den Schwimmbetrieb am 27. Oktober 2019 endete eine Ära des Lemmerz-Hallenbads in Königswinter. Dieses Hallenbad hatte der Fabrikant Paul Lemmerz 1978 in direkter Nachbarschaft zu seinen Lemmerzwerken bauen lassen und es dann der Stadt geschenkt. Zuvor hatte er bereits im Jahre 1953 das Freibad im Siebengebirge unterhalb des Drachenfels' geschaffen und es ebenfalls der Stadt vermacht. Beide Bäder sind von der Bevölkerung, von den Schulen und von den Vereinen für den Schwimmunterricht, für den Schwimmsport sowie für die Freizeitgestaltung sehr gerne angenommen worden. Gemäß dem Stiftungszweck sollen beide Bäder der Bevölkerung zur Erhaltung ihrer Gesundheit dienen.
Nach vielen Jahren intensiver Nutzung hatte sich insbesondere für das Hallenbad dringender Sanierungsbedarf ergeben. Allerdings fiel es der Stadt und dem Rat der Stadt schwer, die notwendigen Investitionsentscheidungen zu treffen. Lange wurde darüber beraten, ob das Hallenbad saniert, geschlossen oder abgerissen und neu errichtet werden sollte. Auch das Freibad, von der Lage her ein Kleinod im Siebengebirge, stand zeitweilig zur Disposition.
Vor diesem Hintergrund formierte sich 2007 zunächst eine Bürgerinitiative zur Rettung der Lemmerzbäder, die sich 2008 als Förderverein „Rettet unsere Lemmerzbäder e.V.“ etablierte. Ziel war es, beide Schwimmbäder zu erhalten und sie kostengünstig zu sanieren. Trotz guter Argumente für die Sanierung entschied sich der Rat der Stadt schließlich Ende 2018 für den Abriss und einen Neubau des Hallenbads. Es sollte nach dem inhaltlichen Konzept des alten Hallenbads an derselben Stelle gebaut werden.
Obgleich die Sanierung des Lemmerz-Hallenbads nicht zum Zuge kam, kann der Neubau eines Hallenbads an gleicher Stelle, in der Altstadt von Königswinter, als kleiner Erfolg des Fördervereins gewertet werden. Da die vorgelegten Bauvarianten des beauftragten Planungsbüros suboptimal waren, hatte der Förderverein der Stadt Änderungen vorgeschlagen. Dazu zählt der weitgehende Erhalt des vorhandenen ca. 50jährigen Baumbestands sowie die Nutzung des benachbarten Spielplatzes für den vorgesehenen Neubau einer KiTa, geschützt vor dem Bahnlärm. Auch könnten Teile der Grünfläche am Hallenbad in die Kita einbezogen werden. Diese Änderungsvorschläge wurden im Oktober 2018 einstimmig vom Stadtrat angenommen und beschlossen.
Während der Bauphase konnte im Sommer u. a. auf das Lemmerz-Freibad ausgewichen werden (mit verlängerter Saison).
Nach weitgehend zügigem Verlauf des Bauvorhabens wurde das neue Hallenbad im Februar 2022 eröffnet.
Abgesehen von der Förderung des Schwimmbetriebs in den beiden Bädern - im Sinne der Bürger - bestand die nächste große Aufgabe des Fördervereins im Engagement für die Öffnung des Freibads sowie für den langfristigen Erhalt dieses einzigartig im Siebengebirge gelegenen Kleinods. Leider konnte 2024 eine Kündigung des Betreibers und die daraus folgende Schließung des Bads nicht abgewendet werden. Damit ergab sich die Notwendigkeit für den Stadtrat, endgültig über den Erhalt des Freibads und die Einleitung der Generalsanierung zu beschließen. Glücklicherweise wurde eine positive Entscheidung getroffen, so dass die Sanierung endlich 2024 mit einem Architektengutachten eingeleitet werden konnte. Die Fertigstellung wird für das Jahr 2027 angestrebt.
Der Förderverein hat die Interessen der Mitglieder in Stellungnahmen und in Gesprächen mit der Politik sowie der Verwaltung und dem Betreiber weitgehend erfolgreich eingebracht.
Die vom Förderverein angestrebte Öffnung des Freibads in den Sommermonaten der Sanierungsphase ist leider – nicht zuletzt aufgrund der vorzeitigen Kündigung des Betreibervertrags - abgelehnt worden.
Wir hoffen weiter auf die Unterstützung der Bürger und der Mitglieder des Fördervereins für unseren Einsatz zur Erhaltung eines attraktiven Schwimm- und Freizeitangebotes in Königswinter.
Der Vorstand des Fördervereins
Chronik
zum Kampf des Fördervereins für die Rettung der Lemmerzbäder
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1953 Stiftung des Freibads von Paul Lemmerz an die Stadt.
1978 Stiftung des Hallenbads von Paul Lemmerz an die Stadt.
27.08.’19 GA-Bericht zur Entstehungsgeschichte der Lemmerzbäder
und zur Entwicklung seitdem.
2007/08 Gründung einer Bürgerinitiative und des Fördervereins zur Rettung der
Lemmerzbäder aufgrund städtischer Überlegungen zur Schließung des
Hallenbads und zur Privatisierung des Freibads mit Umgestaltung in eine
Wellness-Oase (mit Hotel).
2007 bis heute Chronologie der Ereignisse in Kürze
01.04.’10 kurze PM des Vereins über vierjährige Diskussionen und
zweifelhafte Entscheidungs-(Daten-)Basis der Stadt.
04.03.’12 Mitglieder-Info zur aktuellen Situation der Bäder.
29.10.’16 Tätigkeitsbericht zur Mitgliederversammlung (2 Seiten
Chronologie der Ereignisse ab 01.10.’12 bis 21.10.’16).
21.04.’17 GA-Bericht zur 10-jährigen Bäder-Diskussion mit Chronik
ab 03/2007 (Planung eines Wellness-Hotels am Freibad) bis
04/2017 (Planung des Hallenbadneubaus).
2007 Gründung einer Bäder-AG (der Stadt) zur Klärung des weiteren Vorgehens.
23.06.‘08 Ergebnisbericht der Bäder-AG (50 Seiten).
27.05.’15 Beschluss des Stadtrats zur erneuten Einrichtung einer
Bäder- AG (fraktionsinterne 1. Sitzung am 4.8.’15).
15.09.’15 Protestbrief an Bürgermeister Wirtz zum 1. Protokoll der
Bäder-AG (gegen die teure Prüfung diverser Varianten, f ü r
einen zügigen Sanierungsbeginn).
16.11.’15 GA-Bericht über Förderantrag zur Sanierung des Hallenbads
(auf Basis des vom Förderverein in Auftrag gegebenen
Tamburro-Gutachtens; Beschluss der Bäder-AG am 26.10.’15).
02.06.’16 Austritt des Fördervereins aus der Bäder-AG (aus Protest).
16.06.’16 GA-Bericht zum Schlagabtausch der Parteien im HPFA über
das ignorante Vorgehen der Stadt u.a. in Bezug auf die
Bäder-AG als beratendes Gremium (Chronologie)
23.06.’16 Protest gegen Protokoll zur Sitzung der Bäder-AG v. 30.05.’16,
(u.a. mit falscher Wiedergabe des Tamburro-Gutachtens und
des Fördervereins sowie mit Beschluss zum Abriss u. Neubau
des Hallenbades).
2008 bis heute Gutachten und Kostenkalkulationen zu verschiedenen Alternativen des
Neubaus und der Sanierung.
04 / 2007 Dr.Krieger-Gutachten.
01.03.’10 Bautechn. Kurzgutachten P. Schuler (3 Seiten).
04 / 2010 Dr. Krieger (Bestätigung der Sanierungsfähigkeit).
27.04.’10 SPA-Sitzungsvorlage Dr. Fischer-Consult (gegen Sanierung.)
24.11.’12 Kritische Betrachtung des Fördervereins zur Wirtschaftlichkeit
von ÖPP-Projekt (4 Seiten).
06.12.’12 Kritische Stellungnahme des Fördervereins zu Annahmen der
Stadt hinsichtl. d. Wirtschaftlichkeit von ÖPP-Projekten (7 S.).
Sept.’14 Tamburro-Gutachten im Auftrag des Fördervereins (24 Seiten),
geprüft durch den Bausachverständigen Dr. Kleewirtz, Brühl.
08.12.’14 Tamburro-Protest an BM Wirtz gegen den Verlauf des
Anhörungsverfahren zu seiner „Erweiterten Kostenschätzung“
am 04.12.‘14 und gegen die unsachliche Kritik von
Dr. Fischer Consult (5 Seiten detaillierte Stellungnahme).
22.04.’16 Protest (Presse) gegen Verschwendung von Steuergeld für
teure Gutachten.
14.06.’16 Presse zur Position des Fördervereins (pro Sanierung).
06.10.’16 Presse zu den Gutachterkosten (rd. 641.000 Euro bis jetzt).
2008 bis heute Kampf des Fördervereins für die Erhaltung und Sanierung der Bäder als
kostengünstigere Variante (gegenüber Neubau und/oder Privatisierung).
24.01.2010 Protest-PM des Vereins zum Verhalten der Stadt (SPA-Sitzung
v. 27.01.’10) mit einem Hin und Her zwischen Schließung,
Neubau am Rhein, Privatisierung, Sanierung sowie zur Form
der Ausschreibung für das Hallenbad (Chronologie).
03.02.’10 Kurze Protest-PM des Vereins in gleicher Sache.
15.08.’10 Bürgerantrag zur wirtschaftl. Prüfung der Sanierungsvariante.
15.09.’10 Erläuterungen zum Bürgerantrag in der SPA-Sitzung.
21.11.’10 Einladung, Plakat, Begrüßung, Grafiken zum Projektfest aus
Anlass des Bürgerantrags (Chronologie, Kostenvergleich u.a.).
18.05.’11 Protestschreiben an den Stadtrat zum ignoranten Vorgehen und
zur kombinierten Ausschreibung (Sanierung + Neubau).
23.06.’11 Anmerkungen zum Ergebnisprotokoll der Sitzung v. 21. 06. ‘11
(kombinierte Ausschreibung sowie Mindestausstattung).
01.07.’11 Brief des Vereins zum SPA-Beschluss für komb. Ausschreibung.
12.10.’11 Ergebnisprotokoll z. Gespräch v. 5.10.’11 über Anforderungen
an die beiden Bäder (Kriterien des Vergabeverfahrens).
26.09.’13 offener Protest an CDU- u. FDP-Fraktion über deren Ignoranz.
04.12.’14 Anmeldung eines Bürgerbegehrens mit der Forderung einer
Sanierung in städtischer Eigenregie (Unterschriftenübergabe
am 16.04.’15; Ablehnung durch den Rat am 27.05.‘15).
04.10.’16 Ratsbeschluss zur Kostenermittlung für Abriss (nicht für die
Sanierung).
08.09.‘17 Pressemitteilung zur Kritik an Neubauplanung mit 90°-Drehung.
28.09.’17 Mitgl.-Info mit Fakten zur Neubauplanung + Apell zum Protest.
11.10.’17 Anmeldung eines Bürgerbegehrens gegen den Ratsbeschluss
v. 09.10.’17 zum Abriss und Neubau des Hallenbades und
PM mit Begründung des Bürgerbegehrens (falsche Fakten).
2017 bis heute Kompromiss zum Neubau des Hallenbades
21.12.’17 Mitglieder-Info zum Kompromiss (Verzicht des Fördervereins
auf das angekündigte Bürgerbegehren bei Verzicht der Stadt
auf die 90°-Drehung des Bades.)
11.09.’18 GA-Bericht zu den Planungen der Stadt (u.a. Auftrag an
Projektsteuerer M. Ring).
15.09.’18 Vorschlag an den Rat zur Nutzung des Spielplatzes für die KiTa.
01.10.’18 Ratsbeschluss zur Annahme und Umsetzung des Förderverein-
Vorschlags (KiTa nicht als Anbau des Hallenbades, sondern als
separater Bau auf dem benachbarten Spielplatz).
25.09.’19 SPA-Beschluss zur Erhöhung des Kostenrahmens für den
Hallenbad-Neubau um 1,3 Mio auf 10,9 Mio Euro.
27.10.’19 Letzter Öffnungstag des Hallenbades vor dem Abriss.
März ’22 Öffnung des Hallenbad-Neubaus mit diversen Mängeln in der
in der Bauausführung.
2007 bis heute Bekenntnisse, Beschlüsse und Aktionen zum Freibad
14.12.’15 Rat erwägt die Schließung des Freibades als Sparmaßnahme.
27.01.’16 Antrag des Vereins an BM Wirtz und den Rat zur Einbeziehung
der Freibadfinanzierung in den Haushaltsplan 2016.
Frühj.’16 Eine „Freibad-Initiative“ sammelt mehr als 10.000 Unter-
schriften gegen die drohende Schließung des Freibades.
Private Kostenübernahme des Frühschwimmens 2016.
23.04.’17 Gründung des Vereins „Lemmerz-Freibad-Inititative e.V.“, u.a.
zur Durchführung des Frühschwimmens 2017 u. 2018.
2019 Vor dem Hintergrund des heißen Sommers 2018 und des
bevorstehenden Hallenbadneubaus beschließt die Stadt den
Erhalt des Freibades, die „Ertüchtigung“ des Sanitärbereichs,
die Durchführung des Frühschwimmens und die Verlängerung
der Freibadsaison.
2022 Da der Betreiber die Verkehrs- und Betriebssicherheit des
Freibads bemängelt, diskutieren die städtischen Gremien
entsprechende Maßnahmen und deren Kostenschätzung.
Dez .‘22 Zur Kosteneinsparung lässt der Förderverein durch
kompetente Handwerker vor Ort prüfen, welche
Maßnahmen zwingend erforderlich sind.
Febr. 2023 Der Stadtrat beschließt Maßnahmen zur Herstellung der
Verkehrs- und Betriebssicherheit. Die Ausführung erfolgt
umgehend, so dass das Bad Ende Mai öffnen konnte.
2023 Der Betreiber (Schwimmtreff GmbH) kündigt den Vertrag, weil
er sich personell und finanziell nicht mehr in der Lage sieht,
das Freibad parallel zum Hallenbad zu betreiben.
Daher bleibt das Bad in der Saison 2024 und 2025 geschlossen.
2023/24 Es wird die Frage des Bäderbetriebs diskutiert, u. a. mit den
drei Varianten des Betriebs durch die Stadt, durch einen
professionellen Betreiber oder durch eine Genossenschaft.
Die Verwaltung lehnt einen Eigenbetrieb wegen fehlender
personeller und fachlicher Ressourcen ab. Der Förderverein
prüft die Möglichkeit eines genossenschaftlichen Betriebs der
Bäder mit dem Ergebnis eines hohen Aufwands sowie
fehlender personeller und fachlicher Ressourcen.
2025 Ausarbeitung eines kombinierten Betreiber- und
Nutzungskonzeptes für beide Bäder und Ausschreibung.
2025 Nach vielen kontroversen Diskussionen und einem endgültigen
Beschluss des Stadtrats im Jan. ‘25 startet die Grundsanierung
des Freibads mit konkreten Maßnahmen der Planung und
Ausschreibung.
Die Sanierung erfolgt auf der Basis verschiedener Vorschläge
eines Architekturbüros sowie einer vorab definierten Vorgabe
zu den gewünschten Maßnahmen (Bausoll).
Ziel ist die Erhaltung des bisherigen Bestands als Familienbad
und die Fertigstellung bis 2027, so dass das 75-jährige Jubiläum
2028 im sanierten Freibad gefeiert werden kann.