22. April 2016 – Pressemitteilung

Dieses Fazit zieht Inge Heuser-Losch, Vorsitzende des Vereins „Rettet unsere Lemmerzbäder e.V.“, aus dem Verwaltungsvorschlag, weitere 130.000 Euro für die Berater-Branche zur Verfügung zu stellen. Mit dem Gutachten des Architekten Alfons Tamburro, der auf die Sanierung von Hallenbädern spezialisiert ist, wurde bereits dargelegt, dass eine Kernsanierung des Lemmerz-Hallenbades genau so nachhaltig wie ein Neubau ist, aber deutlich weniger kostet. Wenn die Stadt dies anzweifelt, kann sie sich dazu eine Zweitmeinung einholen. Dazu braucht sie aber keine sechsstelligen Beraterhonorare auszugeben.

Besondere Sorge bereitet dem Verein, dass auch eine sogenannte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über 30 Jahre in Auftrag gegeben wird. „Nach unseren Recherchen werden solche Berechnungen vor allem von Beratern aus der ÖPP-Lobbyisten-Szene angeboten, die die Eckdaten in den 30-Jahre-Berechnungen gern so einsetzen, dass sie Folgeaufträge für ihr ÖPP-Geschäftsmodell bekommen. Seriöse und unabhängige Fachleute wie unser Gutachter Tamburro geben eine solch unsichere Prognoserechnung nicht als Wirtschaftlichkeitsnachweis aus“, warnt Inge Heuser- Losch. Untersuchungen von Rechnungshöfen und Hochschulen haben gezeigt, dass ÖPP-Modelle wegen des eingeschränkten Wettbewerbs um diese komplizierten Verträge meist viel teurer ausfallen als von ÖPP-Beratern behauptet.

Der Verein weist darauf hin, dass die Kernsanierung nach dem Tamburro-Konzept ohnehin zu einem weitgehenden Abriss und Neubau führt und nicht viel mehr als das intakte und dauerhafte Beton- und Mauerwerkgerüst stehenbleibt. Warum sollte man auch diese massiven Bauteile wegstemmen und neu bauen? „Wenn es dem Bürgermeister und der Ratsmehrheit wegen ihrer prinzipiellen Abneigung gegen eine Sanierung hilft, können wir das Tamburro-Konzept auch gerne Abriss und Neubau nennen“, bietet Inge Heuser-Losch an.

Falls die Stadt jedoch wieder auf die schiefe ÖPP-Bahn gerät, plant der Bäderverein ein neues Bürgerbegehren. Vereinsmitglied Jürgen Klute ist überzeugt, dass die Steuergeldverschwendung der Stadt bei den Bädern ein wichtiges Thema für die Bürger ist: „Das haben wir bei unserer Unterschriftensammlung im letzten Jahr deutlich gemerkt.“

Inge Heuser-Losch
(für den Förderverein „Rettet unsere Lemmerzbäder e.V.“)